Windsurfen mit Segelsteuerung
a. Verdrängung
Das Brett muss das gesamte Gewicht (Surfer, Rigg, Eigengewicht) als Wasservolumen verdrängen. Entsprechend der Brettform und -volumen gibt es Unterschiede. Die früheren Bretter waren eher lang und schmal und bestens für Verdrängerfahrt geeignet. Manche hatten bootsfömige Rümpfe bzw. Unterschiffe. Zum richtigen Gleiten waren diese aber nicht fähig. Entsprechende moderne kurze breite Bretter sind wieder schlecht in der Verdrängerfahrt und auf Gleitfahrt optimiert.
b. Material
Schwert und Finne, soweit immer mit ausgeklapptem Schwert gefahren wird ist die Finne für Verdrängerfahrt relativ unwichtig
Segelgrößen wegen dem Gewicht klein aber auch nicht zu klein entsprechend der Körperkraft und Eigengewicht wählen, 3,5m²-5,5m² bauchige Segel, also mit viel Profil, haben viel Vortrieb und sind gut zum Höhe laufen
Brett mit viel Volumen 160l-220l und Breite >80
c. Grundübungen
T-Stellung
soweit man mit der Windrichtung unsicher ist immer wieder die T-Stellung zur Neuausrichtung nutzen
Schotstart (Segel aufholen)
in die Hocke gehen und das Segel aufholen, nicht gestreckt
anfahren
beim Anfahren aus der T-Stellung ist die Tendenz anzuluven, dazu das Segel gleich nach vorn etwas abfallend halten
Wende
einfache Wende, Segel in T-Stellung und Brett wird in mit beiden Füßen gedreht
d. Kurse halten
Halbwindkurs
Amwindkurs
Raumwindkurs
e. Manöver verbessern
stark anluven (in Amwindkurs)
Fuß beim anluven vor dem Mast setzen
Generell gilt: Immer die Bewegungen auf der Längslinie des Brettes ausführen. Sobald man breitbeinig in der Breite des Bretts steht und die Position auf dem Brett wechseln, verlagert man das Gewicht einseitig, drückt eine Seite runter und kommt ins Kippeln. Der sichere Stand ist etwas breitbeinig in der Längslinie hinter dem Mast.
Für die Querstabilität nimmt man das Gewicht des Segels und des eigenen Körpers. Je weiter diese auseinander sind, desto stabiler.
stark abfallen (in Raumwindkurs)
Fuß wieder hinter dem Mast, die Richtungsänderung soll hier mit maximaler Bewegung ausgeführt werden
Kurven fahren
stark anluven, stark abfallen im Wechsel bis die Manöver sitzen
schnelle Wende
– maximal anluven, das Brett bis zum Scheitelpunkt in den Wind drehen (90° zum alten Halbwindkurs)
– Segel weit überziehen bis kein Drehung des Brettes mehr erfolgen kann, erst dann sich um das
– Segel schnell auf die andere Seite bewegen, Segel dabei von der einen auf die andere Seite kippen
– sofort das Segel abfallend halten damit das Brett in dem neuen Halbwindkurs kommt
Generell gilt: Je schneller sich das Brett im Wasser bewegt, vom Wasser umströmt wird; desto stabiler verhält es sich.
Halse
– man verliert zu viel Höhe (im Anfängerstadium), es sei denn man möchte Höhe abbauen
– ist unsicherer bei der Ausführung und führt zu mehr Misserfolg ggb. der Wende
– macht erst wirklich Sinn wenn man aus dem Gleiten eine Halse anfährt und wieder im Gleiten die verlorene Höhe rausfährt
Es gibt Jibes (engl. für Halse) die sogenannte Slam-Jibe, wobei man das Brett nahezu auf der Stelle dreht, das ist die einzige Alternative zur schnellen Wende um nicht zu viel Höhe zu verlieren.
f. schneller fahren
größere Segel
– wenig Wind: tiefes Profil, bauchig
– viel Wind: wenig Profil, flach
Keine Angst vor größeren Segel, soweit diese für den momentanen Wind richtig getrimmt sind.
Große Segel geben dem gesamten System mehr Trägheit, sind beim Aufholen natürlich schwerer und der Wind kann das Segel stärker auf dem Wasser beim Aufholen andrücken.
normale Verdrängerfahrt
Das Brett schwimmt im Wasser und muss das gesamte Gewicht (Surfer, Rigg, Brett) an Wasser in Volumen verdrängen, sind 70-90kg (Liter) die weggeschoben werden müssen.
schnelle Verdrängerfahrt
Für schnelle Verdrängerfahrten eignen sich schmalere lange Bretter die durch den schmalen Rumpf und speziellem Unterschiff wenig Wasserwiderstand bieten.
Das Brett schwimmt etwas auf ohne aber wirklich auf dem Wasser zu fahren.
Bei beiden Verdrängerfahrten sind die Haltekräfte hoch und damit auch die Ermüdung der Arme.
einfache Kräftedarstellung
Kraft / Gegendruck der Finne (grün) zur Segelkraft, fehlt der Gegendruck der Finne /Schwert gibt es keinen Vortrieb, das Brett wird in Windrichtung weggeschoben, da es unten flach ist, keine Führung hat wie ein Kiel.
häufig falsche Segel- und Brettstellung
Zu stark dichtgeholt, falsche Brettstellung in Luv, kein Vortrieb, Brett wird weggetrieben, Finne oder Schwert haben keine Strömung
Passiert wenn beim Anfahren aus der T-Stellung das Brett anluvt, d.h. der Gabelbaum nicht weit genug nach vorn (abfallend) bewegt wird.
» neue T-Stellung holen, Brett richtig stellen, Gabelbaum mit Masthand weit nach vorn zum Bug drücken damit der Gabelbaum waagerecht steht, mit der Segelhand langsam dichtholen, das Brett muss erst anfahren, Finne oder Schwert müssen durch die Wasserströmung erst den Gegendruck aufbauen können. Sollte das Brett anluven, Gabelbaum weiter nach vorn und abfallen lassen bis Brett wieder im Halbwindkurs quer steht, dann wieder Gabelbaum waagerecht stellen